Warenkopien - Fakes
In Tunesien gibt es eine große Auswahl an billigen "
Fake"-Produkten, also Produkte, die zwar einen
Markennamen tragen, aber nicht im Auftrag oder mit Wissen der Markeninhaber hergestellt und verkauft werden, hauptsächlich Kleidungsstücke, Uhren, Sonnenbrillen, Taschen, bespielte CDs und DVDs.
Es handelt sich dabei neben (
meist) Totalfälschungen oft um Waren zweiter Wahl, die als Ausschuß vom Markeninhaber nicht abgenommen wurden, oder die illegal in den Werken der Markenhersteller (
nicht nur in Tunesien, das meiste wird importiert) produziert wurden.
Viele Produkte sind mittlerweile auch Importe aus China oder der Türkei, die auf nicht-offiziellen Wegen nach Tunesien gelangt sind.
Kauft man ein solches Produkt, gibt es zwar keinerlei Probleme bei der einheimischen Polizei oder beim
Zoll in Tunesien – doch bei der Einreise nach Europa können diese Gegenstände beim Zoll nicht nur konfisziert, sondern der Besitzer auch noch mit einer Strafe belegt werden.
Wer dieses Risiko nicht eingehen will, der sollte daher sicherheitshalber in Tunesien die Hände von allem lassen, auf dem ein Markenname steht und das nicht in einem eindeutig identifizierbaren Fachgeschäft gekauft wurde!
Seit dem Jahr 2010 soll der Verkauf von gefälschter Markenware, sowie kopierten Tonträgern, in Tunesien strenger verfolgt werden. In der Realität hat sich allerdings eher nichts verändert und in der Folge des Umsturzes Anfang 2011 sieht es auch jetzt noch so aus, daß der tunesische Staat andere Prioritäten, als die Verfolgung von Produkt-Fälschungen oder auch nur der Qualitätskontrolle von verkauften Waren oder der Händler, hat.
Goldschmuck in Tunesien
"
Gold"schmuck, der in den Hotels oder naheliegenden "Touristenshops" in Tunesien angeboten wird, ist so gut wie niemals wirklicher Goldschmuck, auch wenn bei der Preisverhandlung mit bedeutsamen Gesten und Mienen das Gewicht des Gegenstandes abgewogen wird.
Die tatsächlich nur (
oft sogar minderwertig) vergoldetenen Gegenstände können z.B. bei eBay für einen Bruchteil des Preises, oft in besserer Qualität, erworben werden.
Echter Goldschmuck kostet auch in Tunesien seinen (
hohen) Preis, denn der Goldpreis für den Endkunden ist in allen Ländern der Erde mehr oder weniger derselbe, ein geringerer Preis ergibt sich allenfalls durch einen Abschlag für unterschiedliche Landessteuern und Goldqualitäten (
und bei Kriegsereignissen, wenn viele Personen Goldschmuck verkaufen, was in Tunesien jedoch nicht der Fall ist).
Zwar wird in Tunesien, anders als z.B. in Deutschland, die „Arbeit“ am Schmuckstück nicht berechnet, sondern der Preis bildet sich nur nach dem Gewicht – doch dies relativiert sich, wenn man den tunesischen Preis mit dem Preis von z.B. türkischen oder arabischen Juwelieren in Deutschland vergleicht, allenfalls die (
oft vom Händler gesetzwidrig nicht berechnete) Mehrwertsteuer in Tunesien kann ein vergleichbares Schmuckstück dort preisgünstiger werden lassen.
In den großen Schmuckzentren, z.B. den Juweliergassen der Medinas, sind die Preise unter den Händlern allerdings durchweg abgesprochen.
Ein ähnliches Schmuckstück wird im ganzen Bezirk auch denselben ähnlichen Preis kosten; wer unbedingt (
am besten individuell nach Auftrag angefertigten) Goldschmuck in Tunesien kaufen will, der sollte dies bei einem vertrauenswürdigen Juwelier fern der Touristenzonen tun!
Kauf anderer Waren in Tunesien
Viele Urlauber bringen
Schuhe aus Tunesien mit – in vielen größeren Städten europäischer Länder gibt es aber mittlerweile Geschäfte und Flohmärkte, in denen dieselben Schuhe (
und auch andere Kleidungsstücke) zu fast demselben Preis, gar manchmal billiger, angeboten werden, so daß selbst in diesem Bereich „Urlaubsmitbringsel“ keinen großen Preisvorteil mehr versprechen.
Nicht alle, doch viele billigen Waren, die man in Tunesien kaufen kann, haben die Eigenschaft, ihren Dienst auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch nach wenigen Tagen aufzugeben - und das ist ja gerade einer der Gründe, warum sie so billig erworben werden können.
Gewürze, die auf den Märkten in Tunesien angeboten werden, können meist auch in Europa bei Gewürzimporteuren zu ähnlichen Preisen gekauft werden (
Tip: "Haushaltsmessen" besuchen). Die sogenannten "Touristengewürzpackungen“ in Tunesien sind übrigens meist von Qualität und Preis her nicht empfehlenswert, einige sind auch gar nicht erst mit Gewürzen sondern mit anderen Dingen gefüllt.
Überhaupt wird jemand, der Preise und Qualitäten sehr genau vergleicht, feststellen, daß viele in Tunesien hergestellte Waren in Tunesien teurer angeboten werden, als z.B. in Deutschland – und das bei geringerer Qualität (
weil die „guten“ Qualitäten in den Export gehen).
Für „Schnäppchen“ muß man sich schon bei bestimmten Warengruppen sehr genau umschauen und bei den Preisen gut auskennen.
Umgekehrt ist es aber auch bei den meisten Waren nicht empfehlenswert, sie nach
Tunesien einzuführen – denn der europäische Kaufpreis plus Transportpreis (
Übergepäck) liegt in vielen Fällen höher, als der Preis in Tunesien selbst.
Allenfalls bei ganz bestimmten Waren ist ein Mitführen sinnvoll, nämlich dann, wenn die in Tunesien kaum erhältlich oder sehr teuer sind.
Das kann man allerdings generell nur für ganz bestimmte, neueste, Elektronikmodelle (
heutzutage kosten jedoch selbst brandneue Mobiltelefone in Tunesien nicht mehr viel mehr, manchmal sogar weniger, als z.B. in Deutschland), allgemein für echte Holzmöbel (
Holz ist in Tunesien sehr teuer), sowie für Käse- und Schweinefleischprodukte, sowie einige Elektro-Küchengeräte und Marken-Alkohol annehmen.
Bei allen anderen Waren sollte man zunächst unbedingt einen eingehenden Preis- und Qualitätsvergleich machen.
Siehe auch:
Einkaufen und Handeln in Tunesien