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Gastfreundschaft und Einladungen in Tunesien | ||||||
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Auf die tunesische "Gastfreundschaft" wird immer wieder von allen Urlaubern und Reiseprospekten hingewiesen. Allerdings handelt es sich hier nicht etwa um eine spezielle Gastfreundschaft, die nur in Tunesien zu finden wäre, sondern um eine natürliche Aufgeschlossenheit gegenüber Besuchern, die in vielen Ländern der Welt zu finden ist und die eher dem "Normalfall" des Zusammentreffens verschiedener Menschen entspricht. Die "Gastfeindschaft", die wir stattdessen oft in "fortschrittlichen" Ländern erfahren, ist dagegen eher eine negative Ausnahme, eine Perversion des Umganges miteinander. Allerdings - in vielen Fällen trifft der Tourist in Tunesien auch nicht auf den "normalen " Tunesier, sondern auf tourismuserfahrene Exemplare, die eine überschwengliche Form der Gastfreundschaft zeigen - allerdings dafür dann auch, ausgesprochen oder nicht, eine Gegenleistung erwarten. Davon abgesehen, sind Einladungen in manchen Fällen aber auch nur eine Formalität, eine Floskel - so etwa, wie man bei uns sagen würde "Bis später". Daß eine ausgesprochene Einladung auch angenommen wird, wird nicht wirklich erwartet - es sei denn, die Einladung würde mehrfach wiederholt werden und die Umstände sprächen dafür, daß sie auch ernst gemeint ist! |
Folgt man einer Einladung in Tunesien, sollte man, insbesondere bei weniger wohlhabenden Familien, unbedingt ein Gastgeschenk mitbringen. Das kann z.B. aus europäischen Dingen, wie Schokolade bestehe, aber auch aus tunesischen Spezialitäten (aus der örtlichen Konditorei). Es kann aber auch in Form von Naturalien oder Geld, beispielsweise beim vorherigen gemeinschaftlichen Einkauf der Waren für ein Essen, erbracht werden. Üblicherweise wird man in Tunesien vom Gastgeber im Haus herumgeführt und es werden Photos der Familie, etc. gezeigt - man sollte alles mit gebührender Wertschätzung betrachten und auch Fragen stellen, es aber vermeiden, ein ganz besonderes Interesse an einem bestimmten Gegenstand zu zeigen, weil dies den Gastgeber dazu veranlassen könnte, dem Besucher diesen Gegenstand als Geschenk anzubieten. Anders, als vielfach behauptet, ist es in Tunesien nicht unhöflich, etwas Angebotenes abzulehnen, man sollte dafür nur eine vernünftige Begründung parat haben - z.B. Magenbeschwerden oder spezielle Ernährungsvorschriften beim Essen und Trinken, oder Transportprobleme und Zollvorschriften im Heimatland (beim Angebot von Gegenständen). Auch, wenn der Gastgeber die Wünsche der Gäste zu erfüllen trachtet und dazu alle möglichen Dinge anbieten will, sollte man sich mit dem zufriedengeben, was bereits im Hause vorhanden ist - das bewahrt den Gastgeber vor zusätzlichen Wegen und Ausgaben. |
Beim Essen in Tunesien sollte man darauf achten, den Teller nicht vollständig zu leeren, denn das hat zur Folge, daß automatisch nachgereicht wird oder gar den Eindruck erweckt wird, daß der Gastgeber womöglich nicht genug Speisen für die Gäste zubereitet hatte. Andererseits aber sollte man auch keinen halbvollen Teller stehenlassen, denn das hieße, daß das Gericht nicht geschmeckt hat. Besser ist es, mehrfach nur kleine Portionen zu nehmen, speziell, wenn sich um unbekannte Speisen handelt. Man kann in Tunesien stets damit rechnen, daß Tee gereicht wird (der beileibe nicht jedem, auch nicht jedem Tunesier, schmeckt) und als Hauptmahlzeit Couscous angeboten wird (das nicht jeden Europäer, besonders wenn man es dauernd bekommt, entzückt). Es gilt nicht als negativ, statt eines Tees um ein Mineralwasser (es gibt fast nur "stilles Wasser" in Tunesien) zu bitten. Europäern wird in Tunesien oftmals Besteck angeboten (Messer, Gabel), das manchmal gar wie eine Kostbarkeit aus einem Schrank hervorgeholt wird. Die meisten Tunesier (außer in "besseren" Schichten) essen mit den Fingern, indem oft ein Stück Weißbrot genommen und damit die andere Zutaten "aufgenommen" werden. Auch Pizza und Pommes Frites werden üblicherweise ohne Besteck gegessen (und sind auch nicht wirklich "heiß"). Wenn man sieht, daß die anderen Personen kein Besteck benutzen, sollte man auch als Europäer ebenfalls darauf verzichten, das wird durchweg positiv aufgenommen. Alkohol sollte in Tunesien stets abgelehnt werden, selbst wenn der Gastgeber selbst trinkt. Alkohol ist in Tunesien teuer und sein Genuß wird, auch wenn weithin akzeptiert, nicht als "tugendhaft" angesehen, speziell bei Frauen. Die Ablehnung dient außerdem der Korrektur des Vorurteiles, daß alle Europäer stets und überall dem Alkohol zusprechen. In vielen Fällen nehmen in Tunesien die Hausfrau und/oder Töchter nicht am gemeinsamen Mahl teil, sondern reichen lediglich die Speisen und Getränke und essen stattdessen getrennt an einem Extra-Tisch oder in der Küche. Den Männern und Gästen wird üblicherweise zuerst gereicht bzw. sie dürfen zuerst auswählen. Beides entspricht traditioneller Sitte und man sollte es als Europäer und Gast ohne Diskussion so hinnehmen. |
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